Die konkrete Umsetzung des Bundesteilhabegetzes in Hessen und erste Erfahrungen waren Thema der Fachtagung am 28. September 2019 im Gießener Kongresszentrum.
Im Folgenden ist eine Kurzfassung der Inhalte zu fnden. Nachfragen können gerne an uns gerichtet werden - bitte Kontaktformular benutzen.
Die Fraktion DIE LINKE. im LWV stellt den Fraktionen in den Kreistagen und Stadtverordnetenversammlungen der kreisfreien Städte gerne Musteranfragen zur Verfügung.
Die Fraktion DIE LINKE. im Landeswohlfahrtsverband brachte in die Verbandsversammlung des LWV einen Antrag gegen die Verlagerung des Vitos-Klinikums von Weilmünster nach Weilburg ein.
Die Vitos GmbH, die eine Beteiligungsgesellschaft des LWV ist, will Mittel aus dem Krankenhausstrukturfonds des Landes Hessen bekommen. Doch das Land Hessen vergibt Investitionsmittel fast ausschließlich an große Klinikkonzerne und Zusammenschlüsse. Deshalb müsste eine Modernisierung des Klinikums Weilmünster vom LWV bezahlt werden, während ein Zusammenschluss mit dem Kreiskrankenhaus Weilburg (das schon mit den Dahn-Dill-Kliniken fusioniert hat) und ein Umzug mit Neubau vom Land bezuschusst würde.
DIE LINKE. sieht in dieser Gesundheitpolitik der Landesregierung keine nachhaltige Strategie zur Versorgung der Bevölkerung. Im Gegenteil: Der Zusammenschluss von Kliniken unter kommunaler Regie wird sozusagen erzwungen! Krankenhäuser werden in erster Linie als Wirtschaftsbetriebe gesehen und hübsch gemacht für Privatisierung.
Vitos sagt, der Neubau in Weilburg sei günstiger als die Sanierung. Dabei wird verschwiegen, dass bisher nur die Verlagerung der lukrativeren Bereiche nach Weilburg angedacht ist: Neurologie und Psychosomatik. Und die Kosten für einen Parkplatz sind auch nicht eingerechnet. Über die Zukunft der weniger lukrativen Bereiche - Psychiatrie und Pflegezentrum - wird keine Auskunft erteilt.
DIE LINKE. Fraktion im LWV möchte Ihnen/euch einige kritische Gedanken zum hessischen Gesetz zur Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes unterbreiten.
Den vollständigen Gesetzestext finden Sie / findet ihr unter diesem link:
http://starweb.hessen.de/cache/DRS/19/3/06413.pdf#search=%22%22
Grundsätzlich begrüßt die Fraktion DIE LINKE. im LWV Hessen, dass nun ein hessisches Gesetz zur Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes vorliegt. Mit Erleichterung nehmen wir zur Kenntnis, dass der LWV Hessen weiterhin Träger für die Eingliederungshilfe erwachsener Menschen mit Behinderungen bleibt. Dies garantiert am ehesten, dass alle Menschen mit Behinderung in Hessen gleichwertige Lebensverhältnisse vorfinden.
Kritische Anmerklungen der Fraktion DIE LINKE im LWV
zum Hessischen Gesetz zur Umsertzung des BTHG
Dennoch bleiben zahlreiche kritische Punkte, betrachtet man das Gesetz als Ganzes.
Zunächst ist durch die sehr späte Festlegung auf den Träger der Eingliederungshilfe viel Zeit für eine sorgfältige Vorbereitung zur Umstellung auf das BTHG verloren gegangen.
Dann weist der vorliegende Gesetzesentwurf Lücken und Fehler auf. Man spürt deutlich, dass hier auf den allerletzten Drücker noch Fakten geschaffen werden sollten, bevor im Oktober eine neue Hessische Landesregierung gewählt wird. Das Eilverfahren, mit dem das Gesetz durchgedrückt wurde, erscheint uns eher befremdlich und dem Sachverhalt nicht angemessen. Statt als Regierungsvorlage wurde das Gesetz als Fraktionsvorlage eingebracht, was die Zeit für Anhörungen und den inhaltlichen Diskurs verkürzte.
Vielen Betroffenen und vielen Beschäftigten in der Eingliederungshilfe war lange nicht bewusst, dass mit dem Bundesteilhabegesetz eine radikale Systemumstellung verbunden ist.
Die Leistungen der Eingliederungshilfe werden ab 2020 von den existenzsichernden Leistungen getrennt und das System „ambulant, teilstationär und stationär“ wird es in der bisherigen Form nicht mehr geben.
Diese Umstellung birgt Gefahren für den betroffenen Personenkreis. Denn man erhofft sich nicht nur bessere Teilhabechancen für Menschen mit Behinderung, sondern auch Einsparmöglichkeiten – und zwar vor allem mit der Personenzentrierung. Der Sozialraum wird vernachlässigt.
Das Bundesteilhabegesetz ist vor allem ein Spargesetz, das sich am wirtschaftlich günstigsten Anbieter orientiert und nicht die Qualität der Dienstleistungen in der Behindertenhilfe in den Mittelpunkt stellt.
Axel Gerntke, stellvertretender Landesvorsitzender der Partei Die Linke Hessen und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Betrieb und Gewerkschaft erklärt:
"Selbstverständlich unterstützen wir die Lohnforderungen der IG Metall bei Volkswagen. Jetzt wird lanciert, die Beschäftigten bei VW seien privilegiert. Dabei ist klar: VW soll Pilotprojekt für weiteren Lohnverzicht sein. Lohnsenkungen bei VW hätten Auswirkungen auf alle anderen Beschäftigten. Es soll niemand glauben, dass ein Lohnverzicht bei VW irgendeinen anderen Beschäftigten höhere Löhne ermöglicht. Das Gegenteil ist richtig!
„Es darf nicht länger geduldet werden, dass sich Milliardäre wie Amazon-Boss Jeff Bezos vor ihrer gesellschaftlichen Verantwortung drücken“, erklärt Desiree Becker, Landesvorsitzende der Partei Die Linke Hessen. „Amazon und andere Digitalkonzerne sollen endlich Steuern zahlen, und zwar dort wo sie ihre Umsätze machen. Beim ‚black Friday‘ werden in diesen Tagen Milliardenumsätze erwartet im Online-Handel. Die Beschäftigten einiger Amazon-Standorte in ganz Europa sind zu Recht am kommenden Freitag im Streik. Die Linke unterstützt sie bei ihrem Arbeitskampf für mehr Gehalt. Immer noch verweigert Amazon beharrlich die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels, unbefristete Arbeitsverhältnisse und anständige Arbeitsbedingungen. Gute Arbeit darf es bei Amazon nicht länger zum Schnäppchenpreis geben. Make Amazon pay!
Am Tag gegen Gewalt gegen Frauen erklärt Christiane Böhm, Mitglied des Landesvorstands der hessischen Linken und ehemalige Landtagsabgeordnete:„Vollmundig und voller Selbstlob verkündeten insbesondere Vertreter*innen der Grünen, die Änderung des Schwangerschaftskonfliktgesetzes werde zukünftig Schwangere vor Gehsteigbelästigungen schützen – vor Selbstbestimmungsgegner*innen, die sich vor Beratungsstellen und Praxen versammeln. Jetzt haben wir es schwarz auf weiß, wovor wir Linke lange warnten: Das CDU-geführte Innenministerium informiert in einem Rundschreiben an die örtlichen Versammlungsbehörden, dass sich eigentlich nichts geändert hat!“